31. Oktober 2013 → Bundesverband Polio Selbsthilfe e.V. fordert Impfkampagne aus Anlass des Polio-Ausbruchs in Syrien
Nachdem das Polio-Virus im Bürgerkriegsland Syrien um sich gegriffen hat, fordert der Bundesverband POLIO Selbsthilfe e. V. das Robert-Koch-Institut und das Bundesgesundheitsministerium zu einer sofortigen Impfkampagne auf.
Angesichts des jüngsten Polio-Ausbruchs in Syrien fordert der Bundesverband POLIO Selbsthilfe e. V. das Bundesgesundheitsministerium und das Robert-Koch-Institut zu einer neuen Impfkampagne auf. "Wir sind in Deutschland nur dann vor einer Epidemie geschützt, wenn 95 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft sind", sagt Karola Rengis, erste Vorsitzende des Bundesverbandes mit Sitz in Bielefeld. Rengis zufolge gibt es jedoch keine Zahlen zur Durchimpfungsrate in Deutschland. Allerdings belegen Zahlen der kommunalen Gesundheitsämter, dass zehn Prozent aller Schulanfänger keine Impfausweise vorlegen. Die Impfmüdigkeit ihrer Eltern sei nicht mehr zu verschweigen.
"Wir sitzen auf einer Zeitbombe", sagt Rengis, die als Kind an Polio erkrankt ist und heute unter den Spätfolgen, dem sogenannten Post-Polio-Syndrom, leidet. "Syrien ist nur wenige Flugstunden von uns entfernt. Wir müssen damit rechnen, dass das Virus uns über einreisende Flüchtlinge erreicht. Jetzt muss sofort flächendeckend aufgeklärt und geimpft werden."
Anlässlich des Weltpoliotages am vergangenen Montag hat der Bundesverband Polio Selbsthilfe für den kommenden Samstag, 2. November 2013, zu einer zentralen Informationsveranstaltung in Hamburg eingeladen. Beginn ist um 11.00 Uhr in der Schön-Klinik-Eilbek, Dehnhaide 120, 22801 Hamburg.